„Handbuch Trauma, Pädagogik, Schule“ von Monika Jäckle | Bettina Wuttig | Christian Fuchs
Trauma, Gesellschaft & Schule
Wer liest eigentlich Handbücher?
Sie stehen natürlich in öffentlichen und vielleicht auch privaten Bibliotheken, im besten Fall geben sie einen Überblick über ein Wissensgebiet. Aber wer soll sie lesen und wer liest sie wirklich? Lesen Lehrer so ein Handbuch? Das kann im vorliegenden Fall durchaus ein Gewinn sein, besonders, wenn man seine Auswahl aus der breiten Palette der Beiträge trifft. So taugen viele Beiträge, wie auch die Einleitung, eher etwas für die akademische Diskussion mit einer leider manchmal pauschalisierenden Kritik am Traumadiskurs, -therapie und –forschung. Was das Buch lesenswert macht, sind einige Kapitel und Aufsätze, die nun wirklich Pädagogen und Lehrern nützlich sein können, auch wenn sie an die Grenzen des in der Schule Möglichen führen. Was Maria-Johanna Fath zu den aus Traumawissen gewonnenen Erkenntnissen und pädagogischen Folgen für Lehrer und Schule zu sagen hat, Wilma Weiß zu einer notwendigen Integration von Traumapädagogik oder einige interessante Aufsätze zu praktischen Möglichkeiten in der Schule – das verbindet gerade Anregungen zu konkretem Handeln mit einer Reflektion und Kritik gesellschaftlicherer Verhältnisse und struktureller Gewalt, die im Vorwort noch dem Traumadiskurs geradezu abgesprochen wurde. Fazit: (ausgewählt) lesenswert! (Rudolf Müller-Schwefe)
M. Jäckle, B. Wuttig, C. Fuchs,
Handbuch Trauma Pädagogik Schule;
ISBN 978-3-8376-2594-3; transcript Verlag, 2017