Suizidprävention für Jugendliche und junge Erwachsene in Augsburg

Die Arbeitsgruppe Suizidprävention für Jugendliche und junge Erwachsene in Augsburg 4Uth ist nunmehr beheimatet im Traumahilfenetzwerk

2019 wurde von Dr. med. Guido Terlinden, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie und Katrin Oppelt, durch Suizid ihrer Tochter im Jahre 2018 Betroffene, eine Arbeitsgruppe Suizidprävention für Jugendliche und junge Erwachsene in Augsburg initiiert.

Durch die ehemalige Tätigkeit als Oberarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Josefinum Augsburg, im Schwerpunktbereich akute Krisen und Suizidalität und die Auseinandersetzung mit dem Suizid der eigenen Tochter wurde den beiden Initiatoren bewusst, dass Suizidalität ein sehr komplexes Phänomen und Suizidprävention deshalb auch eine vielschichtige Aufgabe ist. Vielschichtige Aufgaben erfordern ein Zusammenwirken von unterschiedlichsten (Fach-)Leuten aus allen Bereichen unserer Gesellschaft. Bei der Suizidprävention reichen die Mittel ganz allgemein von der Aufklärung (beispielsweise über psychische Erkrankungen) über eine Früherkennung des Vorliegens einer Suizidgefährdung und niederschwellige Behandlungsangebote bis hin zu einem gesamtgesellschaftlichen Klima, in dem das Phänomen Suizid wahr- und ernst genommen sowie die Postvention miteinbezogen wird.

Konkret ging und geht es den Initiatoren darum insbesondere spezielle, geeignete und wirksame Mittel, Maßnahmen und Projekte zur Öffentlichkeitsarbeit, zur Suizidprävention für Jugendliche und junge Erwachsene in und um Augsburg und zur Postvention zu erarbeiten und umzusetzen. Um dies zu erreichen, ist eine Arbeitsgruppe, die sich aus Fachleuten verschiedener Bereiche, z.B. der psychosozialen und medizinischen Berufe, der Medienpädagogik, der Erziehungswissenschaften, aus betroffenen Eltern und Jugendlichen uvm. zusammensetzt, eine besonders geeignete und gute Methode. Infolgedessen wurden engagierte und interessierte Personen für die Erarbeitung von und Mitwirkung an den Zielen der Suizidprävention gewonnen, die sich in einem ersten gemeinsamen Treffen am 16. Januar 2020 zusammenschlossen und im Laufe des Jahres 2020 verschiedenen Projekte wie z. B. Schulungen, Vorträge, Entwicklung eines Hilfeplakats entwickelten und umsetzten. Dabei ergaben sich zahlreiche neue Kontakte zu den verschiedenen Helfersystemen und Organisationen in und um Augsburg, insbesondere auch zum Traumahilfenetzwerk. Das Traumahilfenetzwerk hat uns nun eine rechtliche, organisatorische und auch inhaltlich fördernde sowie unterstützende „Heimat“ gegeben. Wir als gesamte Arbeitsgruppe Suizidprävention für Jugendliche und junge Erwachsene in Augsburg freuen uns über den fachlichen und persönlichen Austausch, die Nutzung von Synergie-Effekten und die Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern des Traumahilfenetzwerkes. Unter dem „Dach“ des Traumahilfenetzwerkes werden wir an unserem Thema Suizidprävention für Jugendliche und junge Erwachsene, das schon allein deshalb von besonderer Bedeutung ist, weil Suizid die zweit häufigste Todesursache von Jugendlichen darstellt, weiterarbeiten, indem wir

  • mit Projekten und anderen Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit auf die Enttabuisierung von Suizid, Suizidalität und psychischen Erkrankungen hinwirken
  • bestehende Hilfsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene in Augsburg bekannt machen, erweitern und verbessern sowie fehlende Angebote schaffen und Beratungslücken schließen
  • Jugendliche und junge Erwachsene ermutigen und bestärken, bestehende Hilfsangebote anzunehmen
  • geeignete und wirksame Mittel, Maßnahmen, Projekte und Aktionen zur Suizidprävention für Jugendliche und junge Erwachsene in und um Augsburg erarbeiten und umsetzen
  • durch eine umfassende Vernetzung, den regelmäßigen Austausch von Informationen, Erfahrungen und Konzepten ermöglichen und erweitern sowie denkbare Synergieeffekte nutzen
  • mit Projekten und anderen Maßnahmen die Situation für alle, die durch eine Suizidhandlung betroffenen sind, verbessern (Postvention)und uns als Initiative weiterhin regelmäßig treffen, um unsere Ziele zu erarbeiten, umzusetzen und zu verwirklichen.
    Bei Interesse an der Teilnahme an einem Gruppentreffen oder bei Fragen zu unserer Arbeit stehen wir Ihnen gerne per E-Mail zur Verfügung.Ansprechpartner der Initiative im Traumahilfe Netzwerk sind Dr. G. Terlinden und Frau K. Oppelt: suizidpraevention-augsburg@web.de.

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