Asylhelfer stoßen an ihre Grenzen

Augsburger Allgemeine.de | SOZIALES | vom 12.04.2016

Flüchtlinge haben oft psychische Probleme.

Die Traumahilfe gibt Seminare

In vielen Gemeinden leisten Ehrenamtliche Arbeit, um Flüchtlingen zu helfen. „Dabei stoßen die Helfer oft an ihre Grenzen und brauchen selbst Hilfe: Sie sind zum Beispiel nicht darauf vorbereitet, dass viele Flüchtlinge traumatisiert sind“, sagt Maria Johanna Fath, Leiterin des Traumahilfe-Netzwerks Augsburg und Schwaben.
Um die Ehrenamtlichen zu stärken, bietet das Netzwerk in Zusammenarbeit mit dem Sozialreferat ab März fünf kostenlose Seminare für Helfer an. Interessierten wird zusätzlich Gelegenheit zu einer kostenlosen Supervision angeboten. „Die Arbeit mit traumatisierten Menschen hinterlässt Spuren. Das Basiswissen über Traumata hilft Konflikten vorzubeugen, Wege zur Veränderung aufzuzeigen und Betroffene gut zu begleiten“, erklärt die Traumatherapeutin Fath.
In den Tagesseminaren werden grundlegende Fragen geklärt: Was ist ein Trauma? Wie äußert sich ein Flashback? Wie reagiere ich, wenn ein Kind scheinbar grundlos anfängt zu zittern? Und darf ich mit einem Flüchtling über sein bisheriges Leben sprechen? „Für Laien ist die Reaktion traumatisierter Menschen oft schwer einzuordnen: Warum weint eine Frau, wenn sie das Knallen einer Tür hört?
Erfahrungen auf der Flucht wirken noch nach, selbst wenn die Menschen vermeintlich in Sicherheit sind. Ein lautes Geräusch kann Erinnerungen an nächtlicheÜberfälle wachrufen“, erläutert Professorin Andrea Kerres. Die Psychologin ist auf Traumatherapie spezialisiert und wird mit Fath die Seminare gestalten. (AZ, kru) Das erste Seminar findet am 5. März von 9 bis 15 Uhr statt. Anmeldungen ab sofort.
Für die Seminare im April, Mai, Juni und Juli stehen die Termine noch nicht fest, Interessierte können sich vormerken lassen.
Anmeldungen: info@traumahilfeaugsburg.de.

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